Piloten-Rangliste auf Basis aller Endurance-Rennen seit 1947
Mit den Endurance-Ergebnissen für 2017 wird meine Piloten-Rangliste aller Nachkriegs-Endurance-Rennen fortgeschrieben. Die Regularien meiner Statistik habe ich bereits in einem älteren Beitrag erläutert, daher fasse ich mich hier kurz: In die Wertung werden alle internationalen Endurance-Rennen mit (nahezu) 1000 km Distanz bzw. 6 Stunden Dauer oder mehr aufgenommen, sofern sie für Sportwagen bzw. Prototypen und GT ausgeschrieben waren, unabhängig davon, ob sie WM-Status haben oder nicht. Einige vorzeitig abgebrochene Rennen wurden nicht gezählt. Eine Tabelle zeigt alle gewerteten Rennen seit 1946/47: Bis 2017 waren es 512 Rennen. Es gibt eine einfache „Strichliste“ (Liste A: 1 Sieg = 1 Strich = 1 Punkt), bei der alle Fahrer und alle Rennen gleich gewertet werden. Als zweites gibt es eine modifizierte Punkteliste, die die unterschiedliche Zahl von Endurance-Rennen pro Saison ausgleicht und so bei einem historischen Vergleich gerechter ist. Dabei geht man fiktiv davon aus, dass pro Saison immer 10 Rennen ausgetragen wurden – entsprechend zählt ein Sieg in einer Saison mit nur 5 Rennen doppelt so viel wie ein Sieg in einem Jahr mit 10 Rennen, usw. Die Liste B schließlich übernimmt die Punkte aus dieser Liste, zusätzlich wird hier aber für jeden Sieg in Le Mans bzw. bei der Mille Miglia (bis 1957) ein „Sonderpunkt“ vergeben.
Liste A: In der „Strichliste“ bleibt Jacky Ickx mit 36 Endurance-Siegen unangefochten an erster Stelle. Die nächste Gruppe mit Derek Bell (23 Siege), Henri Pescarolo (22), Jochen Mass (21), Tom Kristensen (20), Alan McNish (19) und Brian Redman (19) folgt mit großem Abstand. Von den aktuell in den LMP-Klassen aktiven Piloten haben Sarrazin und Lotterer die meisten Siege zu verzeichnen (12 bzw. 11), vor allem Buemi (8 Siege) und Nakajima (6) können aktuell (2018) noch kräftig nachlegen.
Liste B: In der Punktliste B (mit Mille Miglia- und Le Mans-Sonderpunkten) sieht die Sache anders aus. Hier konnte Tom Kristensen den Belgier Ickx in seiner letzten Saison 2014 noch knapp überholen (43 zu 41 Punkte), Monsieur und Mister Le Mans bleiben dabei weiterhin deutlich vor ihren Verfolgern, die von Derek Bell angeführt werden (30 Punkte), dahinter folgen Gendebien, Phil Hill, McNish, Capello und Pescarolo. Um die Positionen 20-30 folgen die nach dieser Liste erfolgreichsten noch aktiven LMP-Piloten Lotterer (Rang 22) und Sarrazin (29).
Tom Kristensen: Modelle im Bild

Renneinsätze vor der Audi-Zeit: TWR Joest Porsche, Le Mans Sieg 1997 (Trofeu), BMW V12 LM, Le Mans 1998 (Minichamps), BMW V12 LMR, Sebring-Sieger 1999 (Jadi)

Zwei Le Mans-Siege, die nicht für Audi erzielt wurden: TWR Joest Porsche (1997), Bentley Speed 8 (2003) (Minichamps)

Die Jahre nach dem R8, von links: Le Mans-Sieg 2008 mit dem R10 TDI (IXO), letzter Le Mans-Sieg 2013 mit dem R18 Quattro (Spark), Sebring-Sieg 2009 mit dem R15 TDI (IXO)
Jacky Ickx: Modelle im Bild

Die ersten beiden Le Mans-Siege für die Gulf-Farben: 1975 mit dem Gulf Mirage und 1969 mit dem Ford GT40 (IXO)

Vier Le Mans-Siege mit Porsche: 1976, 1977 und 1981 mit dem 936 (Trofeu, Solido und Trofeu) und 1982 mit dem 956 (Record)
Derek Bell: Modelle im Bild

Fünf Le Mans-Siege: Gulf Mirage (1975), Porsche 936 (1981, Trofeu), Porsche 956 (1982, Record), Porsche 962C (1986, Quartzo), Porsche 962C (1987, Starter)
Olivier Gendebien: Modelle im Bild

Einsatz in GT-Fahrzeugen 1955-57: Mercedes-Benz 300SL, Mille Miglia 1955 (Schuco), Ferrari 250GT, Mille Miglia 1957 (Best)
Phil Hill: Modelle im Bild

1953/54 – Ferrari-Einsätze in Amerika: 340 Mexico, Buenos Aires 1954 (Art Model), 250 MM, Santa Barbara 1953 (John Day)