Mercedes und die Anfänge des Motorsports, Teil (2)

Teil (2): Die Jahre 1906 bis 1914 – Der Grand Prix de´l A.C.F. als Saisonhöhepunkt

Der Teil (1) kann hier aufgerufen werden.

Renault AK 90CV, Sieger des ersten Grand Prix der Geschichte (GP de l´A.C.F.) 1906, Fahrer: Ferenc Szisz. Modell: Brumm

In einer Übersicht werden die wichtigsten Daten der ersten sechs Grands Prix der Jahre 1906 bis 1914 zusammengestellt. Das französische Rennen blieb bis 1921 der einzige Grand Prix und der Höhepunkt der Rennsaison. Bis 1914 wurde er sechsmal ausgetragen, mit jeweils unterschiedlichen Regelvorgaben. In den Jahren 1909 bis 1911 fiel das Rennen allerdings aus, wobei je nach Quelle unterschiedliche Gründe genannt wurden. Vermutlich waren eine Wirtschaftskrise in Frankreich, der Verdruss der französischen Hersteller über das enttäuschende Ergebnis des Rennens 1908 oder einfach ein vorübergehendes Abflauen der Motorsportbegeisterung die wichtigsten Ursachen. 1907 jedenfalls, beim zweiten Grand Prix, lag am Ende mit dem Fiat 130 HP (Fahrer Felice Nazzaro) ein nicht-französisches Fabrikat vor dem Vorjahressieger Renault, und 1908 liefen sechs deutsche Fahrzeuge (Mercedes, Benz, Opel) auf den sieben ersten Plätzen ein: Ein Mercedes mit dem Piloten Christian Lautenschlager siegte vor zwei Benz – für die Franzosen damals die Höchststrafe! Die Autos der ersten drei Grands Prix waren nichts weiter als von allen überflüssigen Aufbauten befreite Tourenwagen mit riesigen Vierzylindermotoren, im Bereich zwischen 12 und 18 Litern Hubraum (nicht Verbrauch!), die ihre Leistung bei Drehzahlen von 1200 bis 1600 U/min erreichten. Sowohl die Form der Rennwagen als auch die Motorkonstruktionen sollten sich in den drei letzten Jahren vor dem Krieg dramatisch ändern.

Modelle in 1/43 (Stand 2022): Vom Siegerwagen 1907, dem Fiat 130 HP, gibt es in 1/43 ein Diecast-Modell von Brumm. Der 1908 siegreiche Mercedes war schon in den 1970er Jahren als Kleinserien-Metallbausatz von Plumbies (made by Western Models) erhältlich, später gab es von MA Scale einen recht guten Bausatz des Autos, der wohl auch heute noch beim US-Hersteller Mike Arensdorf bestellt werden kann. Die ältere Generation kennt vielleicht auch noch das Matchbox-Modell, das allerdings mit dem Maßstab 1/54 zu klein für eine 1/43-Sammlung ist. Modelle in aktueller Qualität gibt es meines Wissens nicht.

Mercedes Grand Prix 1908, Modell von Plumbies (made by Western Models)

Anmerkungen zum Mercedes Grand Prix 1908:  Der Mercedes basierte auf der Konstruktion der beiden Vorjahre. Der Motor, ein Vierzylinder mit zwei Ventilen pro Zylinder und zwei seitlichen Nockenwellen, entsprach weiterhin dem Grundentwurf von Wilhelm Maybach, war allerdings reglementbedingt etwas kleiner als beim Grand Prix 1907: 12,8 statt 14,4 Liter, 130 statt 140 PS. Noch immer blieb man bei Mercedes bei einer mäßigen Nenndrehzahl (1400 U/min) und herkömmlichen, bewährten Attributen (Holzspeichenräder, Kettenantrieb, Bremsen nur hinten), bereitete sich aber mit aller Sorgfalt und vielen kleinen Detailverbesserungen gründlich auf das Rennen vor – mit Erfolg. Der 1908er Mercedes wurde mit einem etwas abweichenden Motor noch einige Jahre in den USA eingesetzt (Indianapolis, Vanderbilt Cup), gewann 1912 z.B. das Vanderbilt  Rennen mit Ralph dePalma.

Das überragende Rennauto der Jahre 1912 bis 1914 und darüber hinaus war der Peugeot – er siegte bei den Grands Prix 1912 und 1913 und kämpfte 1914 bis kurz vor Rennende mit drei Mercedes-Rennwagen um den Sieg. Weitere Erfolge wurden u.a. in Indianapolis (1913, 1916 und 1919) und bei der Targa Florio (1919) erzielt. Der Motor des Peugeot war ein Quantensprung gegenüber den Jahren vor 1912 und der Konkurrenz z.T. weit überlegen. Die drei Peugeot-Werksfahrer Georges Boillot, Jules Goux und vor allem Paolo Zuccarelli entwarfen zusammen mit dem Schweizer Ingenieur Ernest Henry einen Vierzylindermotor, der die Grundzüge eines Hochleistungsaggregats bis in die Gegenwart begründete: Zwei obenliegende Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, halbkugelförmige Brennräume mit einer Zündkerze im Zentrum, Querstromprinzip, Trockensumpf-Schmierung. Der Peugeot-Motor war halb so groß wie die Motoren in den Jahren 1906-1908, erreichte aber die gleiche Leistung bei Nenndrehzahlen, die sich nun der Marke 3000 U/min annäherten. Dieses Motorkonzept wurde dann in den folgenden Jahren, ja sogar Jahrzehnten, vielfach kopiert.

Modelle des Peugeot in 1/43 (Stand 2022): Vom 1912er Peugeot (L-76, mit 7,6 Liter-Motor) gab es einen sehr schönen Bausatz von MCM (Serie „Top Queens“) und bereits in den 1970er Jahren einen Metallbausatz von John Day (Nr. 161 aus der „Serie 100“). Einen Bausatz von MA Scale kann man vielleicht heute noch bei Mike Arensdorf in den USA bestellen. Zum 1913er Peugeot (L-56 mit 5,6 Liter-Motor) ist mir kein Modell bekannt, aber vielleicht ist es für Modellbauer möglich, einen L-76 Bausatz entsprechend zu modifizieren. Der 1914er Peugeot (L-45) hatte ein abweichendes Heck (Verkleidung der Reserveräder), er steht auch bei MA Scale auf der Modell-Liste, und zwar sowohl das Modell des Grand Prix 1914 als auch die Versionen, die in Indianapolis (1913, 1916, 1919) erfolgreich waren. Hervorragende Modelle des Peugeot werden übrigens im Slotcar-Bereich (Maßstab 1/32) vom spanischen Hersteller „velasor“ angeboten, ein Blick auf dessen Webseite lohnt sich.

Der Grand Prix de l´A.C.F. 1914

Am 4. Juli 1914, eine Woche nach dem Attentat von Sarajewo, endete die Vorkriegsgeschichte des europäischen Automobilsports mit einer Niederlage der favorisierten Peugeot, ausgerechnet gegen die Konkurrenz aus Deutschland, dem Land, mit dem sich Frankreich knapp 30 Tage nach dem Rennen in Lyon im Krieg befinden sollte.

Dieses Rennen wird oft als der größte Grand Prix aller Zeiten bezeichnet – jedenfalls stellte er den Höhepunkt der Motorsportszene bis 1914 dar. Auf dem knapp 40 km langen Rundkurs bei Lyon, der 20mal zu umrunden war, traten 37 Fahrzeuge (13 Teams) aus sechs Ländern an – alles, was in Europa Rang und Namen hatte: Peugeot und Delage als Favoriten, Sunbeam und Vauxhall aus England, Fiat und Nazzaro aus Italien, Opel und natürlich Mercedes, die Stuttgarter kamen mit nicht weniger als fünf Autos nach Lyon. Mit dem geballten Einsatz des deutschen Teams wurde dieser Grand Prix kurz vor Kriegsausbruch zu einem Kampf um nationales Prestige zwischen den Erzfeinden Frankreich und Deutschland. Umfang und Qualität der Nennliste sowie die Zahl der Zuschauer (über 300 Tsd.) waren in der Vorkriegsgeschichte einzigartig.

Das Besondere und zukunftsweisende dieses Grand Prix war, dass erstmals eine einheitliche Hubraumformel angewendet wurde: 4,5 Liter galten für alle Teilnehmer als obere Grenze, bei einem maximalen Gewicht von 1100kg. Peugeot setzte mit dem L-45 auf eine Weiterentwicklung seiner in den beiden letzten Jahren überlegenen Vierzylinder (L-76 und L-56), die Wagen verfügten nun über Vierradbremsen. Die Ersatzräder saßen in einer ausladenden, verkleideten Heckpartie – das war im Nachhinein eine Fehlentscheidung, da das Handling und der Reifenverschleiß darunter litten. Mercedes setzte auf einen leichten Motor, verzichtete auf Vorderradbremsen und tat auch sonst alles, um Gewicht einzusparen. Hinzu kam eine überaus gründliche Vorbereitung mit vielen Testfahrten auf der designierten Rennstrecke und eine Rennstrategie für die fünf Autos – damals ein Novum.

Der Rennverlauf war dramatisch, letztlich ein Duell zwischen Peugeot und Mercedes. Am Ende musste der lange führende Peugeot-Pilot Boillot, Sieger der beiden Vorjahre, die Segel streichen: Sein Peugeot wurde über die gesamte Distanz von den drei verbliebenen Mercedes mit Lautenschlager, Wagner und Salzer gejagt und musste der Beanspruchung Tribut zollen: Die Vorderradbremsen, die Lenkung und schließlich der Motor versagten ihren Dienst – das Aus kam in der letzten Runde, zum Entsetzen der französischen Zuschauer. Christian Lautenschlager gewann nach 1908 erneut das Prestigerennen für Mercedes. Zur Geschichte dieses Jahrhundertrennens können diverse Quellen herangezogen werden: Sehr ausführlich ist u.a. der Bericht „Der Größte Preis“ im „Oldtimer Markt“ Nr. 4/2014. Und das Journal „Auto, Motor und Sport“ nahm im Heft 17/1972 eine wunderschöne Illustration (Gouache) von Walter Gotschke zum Anlass, über das Rennen zu berichten.

Mercedes Grand Prix, Sieger des GP de l´A.C.F. 1914 (Christian Lautenschlager), Metallbausatz von John Day

Für Mercedes und die Deutschen sollte der 4. Juli im weiteren Verlauf der Geschichte noch zu einem magischen Datum werden: Auf den Tag 40 Jahre später triumphierten die nagelneuen Mercedes-Benz W196 Silberpfeile mit Fangio und Kling beim Grand Prix de l´A.C.F. in Reims 1954 anlässlich ihrer Rückkehr in die Grand Prix- bzw. Formel 1-Szene nach dem Zweiten Weltkrieg. Und ganz nebenbei gewann am selben Tag eine Auswahl deutscher Fußballer bei einem Spiel in Bern gegen ein ungarisches Team mit 3:2, aber das ging im Jubel um den großen Sieg der Silberpfeile in Reims fast unter.

Mercedes-Benz W196 Stromlinie, Sieger des Grand Prix de l´A.C.F. in Reims 1954 (Fangio), Modell von Minichamps

In Europa gingen nach dem Grand Prix für vier Jahre die Lichter aus, aber in den USA fanden bis 1916 noch einige wichtige internationale Rennen statt: Allen voran die 500 Meilen von Indianapolis, die erstmals 1911 ausgetragen wurden, und die nun, in Kriegszeiten, einige europäische Teams anzogen. 1914 gewann dort ein Delage, 1915 holte sich der Mercedes Grand Prix mit Ralph dePalma den Sieg, und 1916 folgte Peugeot, der Rivale von 1914, ebenfalls mit einem Indy-Sieg. Nach dem Krieg schließlich, im Jahr 1922, holte sich der Mercedes, nun bereits sechs Jahre nach seinem großen Grand Prix-Triumph, eine weitere Trophäe: Giulio Masetti siegte bei der Targa Florio, der Mercedes war hier übrigens rot lackiert. Bei späteren Renneinsätzen (1923, 1924) war der Mercedes dann nicht mehr mit dem 4,5 Liter-Motor, sondern mit einem Zweiliter-Kompressormotor unterwegs.

Weitere Anmerkungen zum Mercedes 18/100 Grand Prix Rennwagen von 1914, zu Modellen des Autos in 1/43 und speziell zum alten John Day-Metallbausatz folgen im Teil (3). Dort werden auch wichtige Quellen (Bücher, Webseiten) zu den Ausführungen in Teil (1) und (2) genannt.

Andere wichtige Rennen, Gesamtbilanz der Jahre bis 1914

Der Grand Prix de´l A.C.F. bildete ab 1906 zweifellos den Saisonhöhepunkt, es gab aber nach den Pionierjahren der Fernfahrten und der Gordon-Bennett Rennen und neben dem Grand Prix andere bedeutende Rennen. Eine komplette Liste mit den Siegern der Jahre 1895 bis 1916 liefert Hans Etzrodt auf der wunderbaren Webseite „goldenera.fi“. Die bereits genannte Übersicht zu diesem Beitrag beschränkt sich auf wichtige Rennen über längere Distanzen und mit internationaler Besetzung. Die beiden Rennen mit der längsten Historie waren/sind die Targa Florio (ab 1906) und die 500 Meilen von Indianapolis (ab 1911). Die „Indy 500“ waren allerdings nur in einigen Jahren ihrer langen Geschichte international besetzt, ansonsten war und ist es eine überwiegend amerikanische Angelegenheit.

Bei der Targa Florio gab es bis 1914 regelmäßig Wechsel zwischen Jahren mit großer internationaler Beteiligung und solchen mit nur dünner, nationaler Besetzung. Bis zum Zweiten Weltkrieg war das Rennen meist auch offen für Grand Prix-Rennwagen, nach dem Krieg blieb die Targa dann den Sportwagen vorbehalten und behielt ihren internationalen Status bis 1973.

Anmerkung: Die Targa Florio der Jahre bis 1914 ist untrennbar mit den ersten Renneinsätzen eines neuen italienischen Herstellers verbunden. 1910 übernahm eine Gruppe von Geschäftsleuten und Ingenieuren aus der Lombardei das Darracq-Werk in Portello bei Mailand und gründete die „Anonima Lombarda Fabbrica Automobili“, abgekürzt A.L.F.A. Schon im folgenden Jahr 1911 nahm man zum ersten Mal mit einem Sportwagen an der Targa Florio teil (mit einem „24 HP“ mit 4,1 Liter-Vierzylinder und ca. 45 PS) und war fortan regelmäßiger Teilnehmer beim sizilianischen Klassiker. 1915 übernahm dann der Geschäftsmann und Ingenieur Nicola Romeo, gebürtiger Neapolitaner, die Leitung des A.L.F.A.-Werks, und nach dem Kriegsende ab 1919 wurden dort wieder Autos produziert, ab 1920 unter dem neuen Markennamen „Alfa Romeo“. 1923 schaffte man dann den ersten Gesamtsieg bei der Targa Florio. Zur Geschichte dieser Traditionsmarke (und den wichtigen Modellen in 1/43) kann hier ein Bericht aufgerufen werden.

A.L.F.A. 24 HP von 1911: Erster Einsatz eines A.L.F.A. bei der Targa Florio. Modell auf Basis des Brumm-Diecast

Weitere in der Zeit bis 1914 wichtige Rennen fanden dagegen nur über wenige Jahre statt bzw. verloren ihren Status als internationaler Wettbewerb, darunter der Vanderbilt Cup und der American Grand Prize in den USA oder die Coppa Florio in Italien.

Insgesamt fanden über die Jahre 1895 bis 1914 knapp 50 Rennen über längere Distanzen und mit internationaler Beteiligung statt. Diese – zugegeben – subjektive Auswahl in diesem Bericht kann der bereits genannten Übersicht entnommen werden. Die erfolgreichsten Hersteller dieser Epoche waren mit jeweils sechs Gesamtsiegen Fiat (in der Zeit 1907-1911) und Panhard (1900-1904), gefolgt von Mercedes (5 Siege 1903-1914), Peugeot (4 Siege 1912-1914) und Mors (4 Siege 1900-1903). Erfolgreichster Fahrer war der Italiener Felice Nazzaro mit sechs Siegen. Danach folgten mehrere Piloten mit je zwei Siegen, allen voran Christian Lautenschlager (Mercedes) und Georges Boillot (Peugeot), beide mit zwei Grand Prix-Titeln, außerdem u.a. die Franzosen Léon Théry, Victor Hémery und Louis Wagner.

Neuanfang nach dem Krieg

Nur wenige Monate nach dem Ende des Ersten Weltkriegs (November 1918) fand im Mai 1919 in Indianapolis das erste wichtige Rennen statt, und im November des Jahres nahm man auch auf Sizilien mit der Targa Florio wieder den Rennbetrieb auf. Beide Rennen wurden vom aus den letzten Jahren vor dem Krieg bekannten Peugeot gewonnen, in den USA mit 4,5 Liter-Vierzylinder, in Italien mit 2,5 Liter-Motor. Der Targa-Sieger, André Boillot, war der Bruder des berühmten Georges, der im Krieg fiel. Auch 1920 bestimmten diese beiden Rennen den noch sehr schmalen Kalender.

1921 wurde dann zusätzlich endlich wieder der Grand Prix de l´A.C.F. veranstaltet: Dieses Mal fuhr man auf dem „Circuit de la Sarthe“ in und um Le Mans – genau auf dem Kurs, der dann ab 1923 für die 24 Stunden von Le Mans genutzt wurde (30 Runden je 17,26 km, Gesamtdistanz 518 km). 19 Fahrzeuge waren gemeldet, 13 standen am Start, fünf aus Frankreich, vier aus England und vier aus den USA, also eine gegenüber der Vorkriegszeit deutlich abweichende Länderverteilung. Deutsche Fahrzeuge hatten drei Jahre nach dem Krieg in Frankreich noch kein Startrecht. Die Favoriten, Ballot und Duesenberg (sowie Sunbeam und Talbot), setzten nun bereits Achtzylinder-Reihenmotoren mit drei Litern Hubraum ein. Der Sieg ging aber nach Amerika: Jimmy Murphy mit einem Duesenberg – davon gibt es einen schönen 1/43-Bausatz von MA Scale. Der Duesenberg wurde in der John Day-„Serie 100“ aber auch schon in den 1970er Jahren als Metallbausatz produziert, John Day lieferte ebenso die Sieger der folgenden französischen Grands Prix, Fiat (1922), Sunbeam (1923) und Alfa Romeo P2 (1924).

In Italien fand 1921 erstmals ein zweiter Grand Prix in einer Saison statt, der „Gran Premio d´Italia“, allerdings noch nicht in Monza, sondern auf einer Rennstrecke bei Brescia und mit einer dürftigen Beteiligung, sechs Fahrzeuge, je drei Fiat und Ballot, von denen nur drei ins Ziel kamen. Sieger wurde Jules Goux mit einem Ballot Achtzylinder. Ab 1922 fuhr man in Italien dann auf der neuen Rennstrecke in Monza, auf der bis heute fast ohne Unterbrechung der Gran Premio d´Italia stattfindet.

Mercedes nahm an den Grands Prix bis 1923 nicht teil, setzte seinen Schwerpunkt international auf Klassiker wie die Targa Florio und Indianapolis und natürlich auf Rennen in Deutschland. 1922 und 1924 konnte man die Targa Florio gewinnen: 1922 entsprach der Siegerwagen dem 4,5 Liter-Grand Prix-Mercedes von 1914 (1/43-Bausatz von MA Scale), der Wagen von 1924 basierte ebenfalls noch auf dem alten Vierzylinder, er hatte nun aber Kompressor-Aufladung und 2 Liter Hubraum (1/43-Diecast-Modelle von Cursor und Rio). Erst zum Gran Premio d´Italia im Oktober 1924 erschien man unter der neuen technischen Leitung von Ferdinand Porsche mit einer neuen Achtzylinder-Konstruktion, die Wagen traten allerdings in Monza noch völlig unausgereift zum Rennen an. Nach der enttäuschenden Vorstellung setzte man den Rennwagen in der Grand Prix-Spezifikation nicht mehr ein. Ein Modell in 1/43 gibt es aktuell bei Autocult, allerdings leider nur in Kombination mit dem skurrilen Renntransporter und damit zu einem stolzen Preis.

Mercedes Achtzylinder Grand Prix Rennwagen, Monza 1924, Modell von Autocult

Aber die Jahre ab 1922 sollen hier eigentlich nicht mehr das Thema sein.

Der Teil (3) der Berichte rund um Mercedes und die frühe Zeit des Autorennsports kann hier aufgerufen werden. Es geht da um den Mercedes Grand Prix 1914 und den Metallbausatz von John Day.

 

 

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