Die lange Rennkarriere des Porsche 908/03

Teil A: Porsche 908/03 bei Joest Racing – 12 Jahre Rennsport mit der Nr. 008

Teil B: Porsche 908/03 mit oder ohne Turbo – die letzten Jahre eines Evergreens

Teil C: Spark Resincast –  Porsche 908/03 Toblerone, Escuderia Montjuich

Porsche 908/03 – Rennsaisons 1975 und 1976

Teil A: Porsche 908/03 bei Joest Racing – 12 Jahre Rennsport mit der Nr. 008

Wann spricht man von hoher Effizienz beim Einsatz eines Rennfahrzeugs? Dazu gibt es unterschiedliche Standpunkte. Aus der Sicht von Porsche – Beispiel 1: Dauer Porsche 962 GT – ein einziger Renneinsatz in Le Mans 1994 mit zwei Fahrzeugen, Ergebnis: Gesamtsieg und dritter Platz. Beispiel 2: Joest Racing Porsche WSC Chassis Nr. 001 – zwei Einsätze in Le Mans 1996 und 1997, zwei Gesamtsiege.

Effizienz kann aber auch etwas anderes bedeuten: 14 Jahre Renneinsätze bei Sportwagenrennen unterschiedlichster Art, davon 12 Jahre in Händen des Rennteams von Reinhold Jöst – eine „rentable Investition“ also. Dies war auch die passende Überschrift zu einem Beitrag im französischen Journal „Auto Modelisme“ (Nr. 58, Mai 2001). Wie die Überschrift zeigt, geht es um den Porsche 908/03 mit der Fahrgestellnummer 008.

Bevor Reinhold Jöst diesen 908 in seinen Rennstall aufnahm, war der Porsche bereits bei seinen Einsätzen in der Sportwagen-WM 1970 und 1971 überaus erfolgreich, angefangen beim Renndebut bei der Targa Florio 1970 mit einem Sieg in den berühmten Farben des Gulf-Wyer-Teams mit Siffert und Redman. Danach folgte für die Nr. 008 ein Sieg beim 1000 km-Rennen auf dem Nürburgring, dieses Mal in weißer Lackierung, eingesetzt von Porsche Salzburg, mit Elford und Ahrens als Fahrer – eine 100%-Ausbeute also. Im folgenden Jahr kamen dann zwei weitere Einsätze des 008 für das Martini Racing Team hinzu, dieses Mal mit einer 50%-Erfolgsquote nach dem Ausfall bei der Targa Florio und dem erneuten Sieg am Nürburgring mit Larrousse und Elford.

Nr.12, 908/03 Sieger Targa Florio 1970 (Mercury) / Nr. 4, 908/03 Nürburgring 1971 (Starter) / Nr. 7, Joest 908/03, Monza 1972 (Basis: Mercury)

908/03, Targa Florio-Sieger 1970 (Siffert-Redman), Modell von Spark (ab 2017)

Nach der Rennsaison 1971 wurde der 008 dann an Reinhold Jöst verkauft. Es folgten drei Jahre mit Renneinsätzen des nun wieder hellblauen 908/03 mit dem bewährten 3 Liter-Achtzylinder-Saugmotor mit etwa 360 PS und zunächst nur geringen Karosserieänderungen, z.T. mit Lufthansa als Sponsor. Der Chef fuhr damals noch selbst, unterstützt insbesondere vom Italiener Casoni, weiterhin von Fahrern wie Kauhsen, Schüler oder H. Müller. Der 908 wurde fleißig bewegt, mit durchschnittlich 10 Rennen pro Saison, teils in der Sportwagen-WM, teils in der Interserie. Wichtigster internationaler Erfolg war sicher der 2. Platz beim 1000 km Rennen in Monza 1972 mit Jöst und Schüler als Piloten, außerdem gab es Siege bei den 500 km von Interlagos 1972 und den 9 Stunden von Kyalami 1973 (Jöst – H. Müller), beides allerdings Rennen ohne WM-Status.

908/03, Kyalami 1973 (Sieger, Jöst-Müller), Modell von Spark

Dann folgte der große Schnitt 1974/75: Der Sauger war nun wirklich nicht mehr konkurrenzfähig. In der Zwischenzeit hatte Porsche 1972-74 die Turbo-Technik für europäische Rundstrecken entwickelt, und das Joest-Team wagte 1975 den Schritt in die neue Technologie. Man setzte den 2,14 Liter-Sechszylinder-Turbomotor des 911 Carrera Turbo der Saison 1974 in das 908-Fahrgestell ein, passte Radaufhängung und Karosserie den 150 Mehr-PS an und präsentierte mit dem 908/03 Turbo ein fast neues Rennfahrzeug, das in der Rennsaison 1975 in der Sportwagen-WM und der Interserie eingesetzt wurde und hinter dem Kauhsen-Alfa Romeo-Team zum erfolgreichsten Privatteam aufstieg. Jöst und Casoni erzielten mehrere zweite und dritte Plätze, außerdem einen vierten Platz in Le Mans, dort allerdings wieder mit dem zuverlässigen Sauger und einer speziellen Langheck-Karosserie.

Joest Racing Porsche 908/03 Turbo, Bausatz von Meri

Joest Racing Porsche 908/03 Turbo, Meri Bausatz

Joest Racing Porsche 908/03 Langheck, Le Mans 1975, TopModel Collection (Resincast)

Joest Porsche 908/03 Turbo 1975, Meri

1976 begann eine neue Epoche der Sportwagen- und GT-Rennen mit den neu geschaffenen Gruppen 5 und 6 und zwei getrennten Weltmeisterschaften. Joest Racing bevorzugte zunächst die Sportwagen der Gruppe 6, frischte seinen 908/03 Turbo erneut auf und gewann nach technischen und anderen Problemen der Werkswagen von Porsche und Renault prompt das Eröffnungsrennen in der Eifel mit dem Chef himself am Steuer. Die Form des gelben 908/03 erinnerte zunächst an den 917-20 aus der Canam-Zeit, konvertierte dann aber schnell, indem sich Jöst am neuen 936 des Werks orientierte. Dieser nunmehr rote 908/03 wurde auch 1977 noch sporadisch eingesetzt.

1978 folgte dann eine erneute Revision mit einer wiederum geänderten Form, vorn wie der ursprüngliche 908/03 von 1970 und hinten wie ein 936. Mit der sehr kompakten Karosserie überlebte der 908/03 bis in die 1980er Jahre hinein, und in seiner bekanntesten Variante als weiß lackierter 908/03 Turbo mit rot-blauen Liqui-Moly-Streifen errang er am Ende seiner Karriere noch ein paar schöne Gesamtsiege bei den nun für die Gruppen 5 und 6 offenen Langstreckenrennen, so z.B. bei den 1000 km von Brands Hatch 1979 (Jöst – Merl) oder bei den 1000 km am Nürburgring 1980 (Stommelen – Barth), bei dem ich selbst Augenzeuge einer taktischen Meisterleistung des Teams und des unvergessenen Rolf Stommelen war.

Joest Porsche 908/03 Turbo: Nr. 5, Nürburgring 1976 (Sieger) (Grand Prix Models Serie 76) / Nr.31, Nürburgring 1980 (Sieger) (Record)

Noch bis 1982/83 folgten Einsätze des 908/03 mit der Chassis-Nummer 008 in der Deutschen Rennsportmeisterschaft, u.a. in der blau-weiß-silbernen Vegla-Gestaltung, aber die internationalen Rennen wurden nun endgültig vom moderneren 956 beherrscht, der ab 1983 auch bei Reinhold Jöst ein Garant für viele Rennerfolge wurde. Aber das ist eine andere Geschichte. Auf jeden Fall bildeten die vielen Jahre Renneinsatz mit dem 908 die Keimzelle für das professionelle Rennteam Joest, das wir spätestens seit den Erfolgen des Porsche 956 in Le Mans 1984 und 1985 und im neuen Jahrhundert der Audi R8 bis R18 bewundern und respektieren.

Eine Übersicht zeigt noch einmal die wichtigsten Stationen der 14 Jahre Renneinsatz des 908/03 mit der Nr. 008.

Übersicht: Porsche 908/03 Nr. 008 Joest Racing

Modelle in 1:43 (Stand 2011)

Natürlich hat dieser berühmte 908 auch im Modellsektor seine Spuren hinterlassen, insbesondere im 1:43-Bereich. Die folgende Aufstellung zeigt eine Auswahl der Anbieter von Bausätzen und Diecasts, zum Teil bestehend aus 2011 nicht mehr lieferbaren Modellen. Spark hat mehrere Porsche-Modelle der Reihe 908/03 und der nachfolgenden 908-Varianten produziert, darunter viele nach 2011. Diese sind in der folgenden Aufzählung z. T. noch nicht enthalten. Man kann sich die von Spark produzierten 908-Modelle über die Suchroutine der Webseite „sparkmodel“ ansehen.

908/03 1970 und 1971 (Gulf, Porsche Salzburg, Martini): ältere Bausätze von Classic Cars, FDS, MRE und Starter; ältere Diecasts von Mercury und Best. Bausatz von Marsh Models (Modelle von Spark ab 2017).

908/03 1972/73 (Joest Racing und andere Privatteams): ältere Bausätze von Classic Cars und MRE; neuere Diecasts von Best bzw. Resincasts von Spark.

908/03 Turbo Ovoro (Joest Racing): ältere Bausätze von FDS, MRE, Meri und Team T, die Le Mans-Version (Sauger mit Langheck) wurde früher von John Day, FDS und Meri angeboten, in neuerer Zeit gibt es Resincast-Modelle von TopModel Collection und von Spark.

908/03 Turbo 1976 (Joest Racing, gelb): ältere Bausätze von MRE und Grand Prix Models Serie 76 (neueres Resincast-Modell von Spark).

908/03 Turbo 1976/77 (Joest Racing, rot): älterer Bausatz von Mini Racing

908/03 Turbo 1979/80 (Joest Racing, Liqui Moly): ältere Bausätze von Record und MA Scale, Diecast von Best, Kleinserienmodell von Tokoloshe. Neuere Resincast-Modelle von Spark.

Teil B: Porsche 908/03 mit oder ohne Turbo – die letzten Jahre eines Evergreens

Die Geschichte des Porsche 908 ist so vielfältig und schillernd, dass es bereits eine ganze Reihe von Publikationen über den erfolgreichsten Porsche-Rennwagen vor dem 917 gibt, z.B. in deutscher Sprache: Jörg-Thomas Födisch, Jost Neßhöver, Dieter Roßbach und Harold Schwarz, Porsche 908 – Seriensieger, Spezialist und Dauerläufer, Heel Verlag. Und die Zahl verschiedener 908-Modelle im Maßstab 1:43 ist nahezu unübersehbar.

Zur Zeit, als dieser Bericht entstand (2011), gab es bereits einige Modelle aus der Endphase der langen 908-Karriere (hier werden die neueren Spark-Modelle nicht genannt), so z.B.

908/03 Turbo (verschiedene Versionen 1980-1982, Diecasts von Best); 908/03 Joest Racing Le Mans 1976 (Mini Racing Bausatz); 908/03 Joest Racing Le Mans 1975 (Resincast von TopModel Collection); 908/03 Turbo Martini 1975 (MA Scale Bausatz).

Ein weiterer, wenig bekannter 908 aus der späten Phase seiner Karriere ist der Egon Evertz 908/03 Turbo, der 1976 in Le Mans startete. Dieses Modell gab es vor vielen Jahren als Resine-Bausatz von Record, später auch als Kit von JPS und als Resincast von Spark.

Ein paar Bemerkungen zu den 908/03 mit und ohne Turbomotor, 1975 und 1976: Im Jahr 1975, also in seiner 8. Rennsaison (!), erfuhr der 908, der ab 1972 zunehmend den Anschluss an die Spitze verlor, eine Auffrischung, indem der 1974 bereits im 911 getestete Turbomotor in den Sportwagen verpflanzt wurde. Nun standen nicht mehr ca. 360, sondern über 500 PS Leistung an – gewonnen aus einem 2,14 Liter-Sechszylinder-Motor (83x66mm) mit einfachem KKK-Turbolader.

Drei 908/03 Fahrgestelle wurden umgerüstet. Eins für das Joest Racing Team (Nr. 008, siehe oben), eins für das spanische Heiderich Team und ein weiteres (aus dem Porsche Museum) für Dr. Dannesberger (Sponsor Martini) – alle drei Fahrzeuge mit neuer Heckpartie, die dem 917/10 Turbo ähnelte. Die beiden Porsche von Joest Racing (Ovoro) und Dannesberger (Martini) waren regelmäßige Teilnehmer der Sportwagen-WM und der Interserie. In der WM blieb man allerdings knapp hinter der Leistung der neuen Prototypen von Alfa Romeo (33 TT12) und Renault-Alpine (A 442T) zurück, und die Zuverlässigkeit insbesondere des Martini-Porsche ließ auch zu wünschen übrig. Der  Heiderich-Porsche (908/03-013) wurde nur gelegentlich eingesetzt, z.B. in Mugello mit Martini-Aufklebern. In Le Mans startete das Joest Racing Team mit dem 908-3 Ovoro mit Saugmotor, also nicht mit Turbo. Dieser kam prompt ins Ziel, und zwar an 4. Position (Jöst-Casoni-Barth). In der Interserie gewann der Schweizer Herbert Müller mit dem Martini 908/03 Turbo (Dannesberger-908) immerhin die Interserie.

Jöst setzte seinen 908/03 Turbo auch 1976 ein, und das Team konnte damit sogar das Eröffnungsrennen der neuen Gruppe 6-Meisterschaft am Nürburgring gewinnen. In Le Mans sah man wieder die Sauger-Variante des Joest Racing 908, Kraus und Steckkönig erreichten den 7. Platz, während der Chef selbst zusammen mit Barth bereits im neuen 936 des Werks saß (der allerdings nicht ins Ziel kam). In Le Mans 1976 sah man auch das Heiderich-Auto wieder, nunmehr eingesetzt vom neuen Besitzer, dem Solinger Stahl-Industriellen Egon Evertz, mit Kinnunen und Evertz selbst am Steuer. Mit der Startnummer 16 war dies also der einzige 908/03 mit Turbomotor, der in Le Mans an den Start ging – allerdings ohne Zielankunft. Weitere Einsätze des Evertz-Teams in der Sportwagen-WM oder der Interserie erfolgten nur noch sporadisch und wenig erfolgreich.

Porsche 908/03 Turbo Evertz, Le Mans 1976 (Heiderich-908)

Resine-Bausatz von Record, Renneinsatz Le Mans 1976, Nr. 16, Fahrer: Kinnunen–Evertz, ausgeschieden.

Typisch Record – der Bausatz besteht nur aus wenigen Teilen, im Wesentlichen aus einem unteren Teil und der Karosserie, wobei alle möglichen Kleinteile (z.B. Überrollbügel, Rückspiegel) bereits im Guss enthalten sind.

Es fehlen nur noch die Räder/Felgen, ein Lenkrad, die Aufkleber und ein paar „Glasbausteine“ als Scheinwerfer. Die Gussqualität entspricht dabei dem Standard von ca. 1980, es ist also viel zu tun, um Gussgrate zu entfernen. Dazu habe ich übrigens den filigranen Überrollbügel erst einmal von der Karosserie abgetrennt um ihn nicht zu beschädigen. Nach dieser Arbeit sind die beiden Hauptteile, Fahrgestell und Karosserie, aber sehr exakt und mit allen Details ausgestattet. Die Felgen sind wiederum für Record und später Starter typisch, also zweiteilig mit einer gedrehten Metallhülle und einem Resine-Einsatz. Ich habe stattdessen schönere 908-Felgen aus meinem Ersatzteillager verwendet, die einteilig aus Resine gegossen sind. Die Aufkleber sind in Ordnung, sie waren nach all den Jahren immer noch einwandfrei. Das fertige Modell kann man auf dem folgenden Foto sehen.

Porsche 908/03 Turbo Martini, Marken-WM 1975 (Dannesberger-908)

Resine-Bausatz von MA Scale, Renneinsatz Spa 1000 km 1975, Fahrer: Müller – Kinnunen, ausgeschieden.

Die amerikanischen MA Scale-Bausätze erfordern meist ein wenig (oder ein wenig mehr) Mühe, um aus ihnen Modelle akzeptabler Qualität herzustellen, hier ist viel Spachtel- und Schleifarbeit und der Griff in das gut sortierte Kleinteile- und Decal-Archiv eines Bastlers erforderlich. Aber einige Modelle aus der Porsche-Renngeschichte, zumal solche, die in den USA eingesetzt wurden, sind überhaupt nur als MA Scale-Bausätze erhältlich.

Joest Racing Ovoro Porsche 908/03 (mit Saugmotor), Le Mans 1975

Resincast von TopModel Collection (ist weiter oben bereits abgebildet), Joest Racing, Fahrer: Jöst–Casoni–Barth, 4. Platz. Das Großserien-Fertigmodell von Top Model ist ganz ordentlich, aber die Decals sind z.T. mit wenig Sorgfalt angebracht, die vorderen Felgen sind zu groß (diese habe ich umgerüstet), und die kleine Scheibe vor dem Fahrer steht zu steil, um nur die wichtigsten Defizite zu nennen. Das nach 2011 von Spark produzierte Modell war dann besser.

Teil C: Spark Resincast –  Porsche 908/03 Toblerone, Escuderia Montjuich

Le Mans 1973, Cheneviere-Fernandez-Torredemer, 5. Platz.

Der 1970/1971 von Porsche eingesetzte 908/03 wurde in den Folgejahren von Privatteams in der Sportwagen-Weltmeisterschaft eingesetzt. 1972 und 1973 war der schnellste Wagen der berühmte Nr.008 des Joest Racing Teams, über den oben bereits berichtet wurde. Daneben wurde ein weiterer 908/03 von der spanischen Escuderia Montjuich bzw. vom Porsche Club Romard eingesetzt. Vor allem in den Farben rot-gelb, gesponsort von der Schweizer Schokolade Toblerone, war dieser 908 im Jahr 1973 recht erfolgreich und trug damit zum dritten Platz von Porsche (82 Punkte) in der Sportwagen-WM bei (hinter Matra, 124 Pkt., und Ferrari, 115 Pkt.). Bei den 1000 km auf dem Nürburgring, dem ersten Rennbesuch meines Lebens, kam der Toblerone-908 auf Platz 4 (Cheneviere – Haldi, Startnummer 3), und wenig später in Le Mans konnte Platz 5 eingefahren werden. Dasselbe Fahrzeug war übrigens auch schon 1972 in Le Mans am Start (Nr. 5, Ausfall), dieses Modell wird ebenfalls von Spark geliefert. Und 1974 lief dieser 908/03 erneut in Le Mans, dieses Mal unter dem Banner der Escuderia Tibidabo (Nr. 31, Ausfall).

Das Modell: Der 908/03 Toblerone wurde bereits 1992 als Resine-Bausatz von Starter produziert. Nach 2011 produzierte Spark ein Resincast-Modell des Le Mans-Fahrzeugs in gewohnt hoher Qualität. Mit seiner vorzüglichen rot-gelben Lackierung ist es sicher eines der optisch attraktivsten 908-Modelle. Das Spark-Modell ist maßstabgetreu, gemessen am Radstand (53,6 mm = 2300 mm im Original), und Spark hat viele kleine Details beachtet, so dass das Modell nahezu Kleinserien-Qualität erreicht, jedenfalls deutlich über dem Niveau vergleichbarer Diecast-Modelle liegt.

So sind die Frontscheinwerfer, der Überrollbügel, die beiden unterschiedlichen Rückspiegel mit Halterung und die technischen Einzelheiten, die in der nach hinten offenen Heckpartie sichtbar sind (Rahmen, Getriebe, Aufhängung, Rückleuchten), sehr sauber und filigran nachgebildet. Hinter den Felgen sind die Bremsscheiben sichtbar, und die Startnummern-Beleuchtung wurde hier (im Gegensatz zum Starter-Modell) nicht vergessen. Auch das Cockpit wurde mit vielen Details nachgebildet. Allerdings ist die farbliche Gestaltung hier ebenso wie beim offenen Motorabteil überwiegend in schwarz gehalten – dies hätte man etwas stärker differenzieren können. Ich bin auch nicht sicher, ob die Sitze wirklich schwarz waren. Bei zwei weiteren Details setze ich ein Fragezeichen: Die Lüftungsschlitze auf der Frontpartie könnte man farblich andeuten (z.B. mit schwarzen Decal-Streifen), und zweitens vermute ich, dass die Reifen weiße Goodyear-Beschriftung hatten. Diese fehlt beim Spark-Modell. Einen Fotobeweis habe ich allerdings nicht gefunden, da Bilder vom fahrenden 908 keine Reifenbeschriftung erkennbar machen. Insgesamt aber wieder ein tolles Modell von Spark.

Quellen:

Siehe Rubrik „Über diese Seite“ → „Anmerkungen zu Minerva Endurance“,

sowie:  Auto Modelisme Nr. 58 (Mai 2001)  /  Steve Archibald, Supercars in Profile No. 4, Porsche 908 – Porsches Supreme Three Liter Champion, Sapphire, 1985  /  Jörg-Thomas Födisch, Jost Neßhöver, Dieter Roßbach und Harold Schwarz, Porsche 908 – Seriensieger, Spezialist und Dauerläufer, Heel Verlag, 2007.

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Eine Antwort zu Die lange Rennkarriere des Porsche 908/03

  1. René Killer sagt:

    Hallo
    Ja das stimmt mit den MA Skale Modellen es braucht schon Erfahrung und auch ein gut gefülltes Feinwerkzeug Sortiment. Bin gerade daran 18 Porsche RSK bauen zu lassen und dann noch etwa 7 908 Turbo /36 Martini alle von Herbert Müller, da ich ein großer Fan und Sammler von Herbert Müller bin. Mein Ziel von allen Rennen ein Foto und ein Modell zu haben. Falls jemand so was anbietet bin ich interessiert, vor allem Fotos den ohne diese kann man keine Modelle bauen.
    Viele Grüsse an alle Sammler Fans und Motorsportfreunde wünscht euch René Killer

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